In mystischer Umgebung verschmelzen in eigenwilligen Klangschöpfungen jazziges Klavierspiel, Percussion, Didgeridoo und Obertongesang als gehörten sie schon immer zusammen. Eine Mischung von aufgekratzt , funkig rhythmisch, bis balladenhaft und versonnen. Eine ganz ungewöhnliche Kombination bei der das Archaische und das Verspielte Hand in Hand und sofort ins Ohr gehen.
Man merkt schnell, dass es den beiden nicht darum ging, in schummriger Höhlenmystik zu schwelgen. Claus Wengenmayr verleugnet auch mitten im Herzen der Alb den Piano-Jazzer nicht und bringt an den Tasten die Rhythmen zum Hüpfen. Und Frank Heinkel fügt sich als
Allzweck-Klangwunder so nahtlos ins Geschehen, als hätten Didgeridoo und Obertongesang schon immer zur Tonwelt von Blues und Boogie gehört. Eigenwillige Klangschöpfungen Die bizarre Umgebung der Albhöhle wird aber nicht ausgeblendet. Sie spendet eine Akustik, die jeden Laut auf Händen trägt. Und sie ist mit ihren scharfen Graten in Wengenmayrs funkiger Rhythmik und Heinkels eigenwilligen Klangschöpfungen
präsent. Im Wechselspiel von Piano, Didgeridoo, Perkussion, Obertongesang und allen
möglichen anderen Klangerzeugern gibt das oft eine aufgekratzt tänzelnde Mischung wie in »Joyride«, »2jaz« oder »Boogie Didge«. Dann entfaltet sich die Musik aber auch wieder weit ausgreifend, balladenhaft und versonnen wie in »Two Friends«, »Venus Blues« oder »Susanne«. Aus ätherisch feinem Glockenspielglitzern steigt ein filigraner Schmetterlingstanz auf. Zwei verschiebbare Kunstoffrohre als Didgeridoo- Ersatz werden bei Heinkel Grundlage für einen verblüffend echten Walgesang. Fern jeder Esoterik wird hier die Stimme der Kreatur beschworen. Und gleich darauf wieder munter gejazzt. Eine Musik, die in deiser Kombination ganz ungewöhnlich ist – und doch sofort in sOhr geht (akr) GEA Reutlingen